Lutz-Werner Hesse · Komponist


Vita

Lutz-Werner Hesse wurde 1955 in Bonn-Bad Godesberg geboren. Er studierte zunächst Schul­musik und Kompo­sition bei den Professoren Günter Fork und Jürg Baur an der Kölner Musik­hoch­schule (Abschluss 1. und 2. Staats­examen sowie Künst­lerische Reife­prüfung), später noch Musik­wissen­schaft, Latei­nische Philologie und Alte Geschichte an der Univer-sität zu Köln (Abschluss Promo­tion). Seit 1984 war er haupt­amtlicher Dozent, später Professor, am Stand­ort Wuppertal der Hochschule für Musik und Tanz Köln für die Fächer Musik­wissenschaft, Musiktheorie und Gehör­bildung und seit 2009 auch der Geschäfts-führende Direktor des Stand­orts bis zum Eintritt in den Ruhestand am 31. Januar 2021.

1998 wurde auf seine Initia­tive hin die „Bergische Gesell­schaft für Neue Musik“ (BeGNM) gegründet, deren Vor­sitzender er bis zur Auf­lösung der Gesellschaft im Jahr 2012 war. Die BeGNM richtete bis zum Jahr 2010 u.a. die „Ber­gische Biennale für Neue Musik“ aus. Seit 2004 ist er überdies Vor­sitzender der „Konzert­gesellschaft Wuppertal“, Förder­verein für das Sinfonie­orchester Wuppertal. Der Schwerpunkt von Hesses kompositorischer Arbeit liegt im kammermusikalischen und im orchestralen Bereich. Dabei bevorzugt er Gattungen, die auf eine reiche Tradition zurückblicken können. So gibt es mittlerweile vier Streichquartette (das vierte mit Altsolo) und u.a vier Symphonien, das Konzert für Orchester und je ein Violin- und ein Hornkonzert (für Ulrike Anima Mathé bzw. Marie-Luise Neunecker komponiert und von beiden mit großem Erfolg urauf­geführt). Sein bisher erfolgreichstes Werk ist die Komposition „Vita di San Francesco – Elf Stationen aus dem Leben des heiligen Franziskus von Assisi“ für Orgel und dreizehn Gongs, das mittlerweile über achtzig Mal auf­ge­führt wurde. Hesse erhielt zahlreiche Kompositions­auf­träge, wie z.B. für die „Dritte Symphonie für großes Orchester und Orgel“ op. 34 für die 100-Jahrfeier der Histo­rischen Stadt­halle Wuppertal, für die „Franziskus-Visionen“ op. 36, ein Orchester­werk für das Phil­harmonische Orchester Kiel und Vierte Symphonie „… abhanden gekommen“. Für das Landes­polizei­orchester NRW komponierte er sein erstes Werk für sympho­nisches Blas­orchester mit dem Titel „Sky Train“.

„Die Werkstatt der Schmetterlinge“ ein musika­lisches Bilder­buch für Orchester nach dem Buch von Gioconda Belli op. 58, ein Auftragswerk des Beethovenorchesters Bonn, wurde dort im Rahmen eines Familien­konzertes in Verbin­dung mit dem Beet­hoven Orchester und „Müllers Mario­netten­theater“ aus der Taufe gehoben. Das Konzert für Mandoline und Streichorchester, im Auftrag des Musik­verlags Vogt & Fritz komponiert, war Pflichtstück beim Yasuo-Kuwahara-Wettbewerb 2008 und wurde im Rahmen des Abschluss­konzerts von der ersten Preis­trägerin Alla Tolkacheva urauf­geführt.

Aus Anlass des 150. Geburts­tags der Wupper­taler Dichterin Else Lasker-Schüler im Jahr 2019 erhielt er einen Kompo­sitions­auftrag der Wuppertaler Bühnen für das Sym­phonische Gedicht Nr. 2 „Ich habe dich gewählt“ für Sprecher, Mezzo­sopran, Chor, großes Orchester und Orgel. Mehr­fach war er in Jurys von nationalen und inter­nationalen Kompo­sitions­wettbewerben vertreten, so z.B. 2006 beim „2nd International Mandolin Competition“ in Osaka, Japan.

Hesses Werke wurden in vielen Ländern Europas, aber auch in den Verei­nigten Staaten von Amerika und in Japan auf­geführt. Die Rundfunk­anstalten von WDR, SR und SWR produzierten seine Werke oder schnitten sie bei Konzerten mit. Hesse war Preisträger von Kompositionswettbewerben, so z.B. 1986 und 1987 beim „Forum junger deutscher Komponisten“. Im Jahr 2001 erhielt er den Preis der „Enno und Christa Spring­mann-Stiftung“.

Mittlerweile sind Werke von Lutz-Werner Hesse auch auf diversen CD`s bei u.a. den Labeln „col legno“, „Musicaphon“ und „ars“ erschienen. Die „Stiftung Kunst und Kultur“ des Landes Nord­rhein West­falen förderte 1996 die Herausgabe einer Portrait-CD, die Werke aus den Jahren 1980 bis 1995 enthält.

Hesses Werke werden bei den Verlagen J. Schuberth & Co / Frankfurt, Joachim Trekel / Hamburg, Vogt & Fritz/ Schwein­furt, Gustav Bosse Verlag / Regens­burg, HeBU Verlag / Kraichtal und Bruno Uetz-Musik­verlag / Halber­stadt veröffentlicht.

 

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